Coppenbrügge (red). In der Nacht vom 2. auf den 3. Januar wurden in Coppenbrügge die erst im Oktober verlegten Stolpersteine mit schwarzer Farbe beschmiert. Die darauf gravierten Namen wurden dadurch unkenntlich gemacht. Europaweit verlegt der Künstler Gunter Demnig Gedenktafeln vor den letztgewählten Wohnorten der während des Nationalsozialismus ermordeten Menschen. Sie sind in das Pflaster von Straßen oder Gehwegen eingelassen und geben Namen und Daten zu den ermordeten Mitmenschen preis. Derzeit liegen in 1265 Kommunen in Deutschland und in 21 Ländern Europas mehrere Tausend Stolpersteine.
Der hiesige Bundestagsabgeordnete Johannes Schraps zu den beschmierten Stolpersteinen in Coppenbrügge: "Ich bin bestürzt, wie die Täter in Coppenbrügge mit dem Gedenken an die Opfer des Holocaust umgehen, indem sie Stolpersteine beschmieren. Die Absicht Gunter Demnigs, mit der Benennung der Namen und Wohnorte auch für junge Menschen den Nationalsozialismus mit all seinem Grauen darzustellen und fassbar zu machen, ist wichtiger Teil unserer Erinnerung. Ich verurteile diese Tat auf das Schärfste und bin der festen Überzeugung, dass die verantwortlichen Täter ausfindig gemacht werden müssen. Antisemitismus hat bei uns nichts verloren, wir im Weserbergland wollen respektvoll und demokratisch miteinander umgehen, dazu gehört auch das Gedenken an die ermordeten Menschen durch die Nationalsozialisten", so Schraps weiter.
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