Hameln (red). Der zügige Ausbau von zusätzlicher Windenergie ist ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende in Niedersachsen. In diesem Sinne hat der Rat der Stadt Hameln in seiner Sitzung am 08.11.2023 gemäß der Pläne der Stadtverwaltung die Errichtung von zehn neuen Windkraftanlagen in Hameln beschlossen.
In der Stadt Hameln wurden schon vor Jahren Vorranggebiete für zukünftige Windenergieanlagen ausgewiesen, um die Energieerzeugung mit erneuerbaren Energien voranzutreiben. Damit wurde die Errichtung der Windkraftanlagen im Verantwortungsbereich der Stadt Hameln gesteuert und ein „Wildwuchs“ an verschiedenen Orten im Stadtgebiet verhindert.
Aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen und einer weiter gestiegenen Bedeutung der Energiewende werden nun weitere Windenergieanlagen errichtet. Durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise, mit höheren Preisen für Gas, Öl und Strom, ist auch in der Bevölkerung die Notwendigkeit für andere Wege erkannt und zum großen Teil akzeptiert.
Die Mehrheitsgruppe aus SPD und Grünen stimmte geschlossen für den Ausbau von Windenergie und lobte die gute Zusammenarbeit und große Kompromissbereitschaft „sowohl der Verwaltung als auch der beteiligten Ortsräte“, wie Gruppensprecher Wilfried Binder (SPD) verlauten ließ.
Im Rahmen der Sitzung hatte sich die Mehrheitsgruppe aus Respekt für den letzte Woche verstorbenen Thilo Meyer (CDU) mit Redebeiträgen bedeckt gehalten.
Jetzt stellt Anett Dreisvogt, Fraktionsvorsitzende der Grünen und stellvertretende Gruppensprecherin, klar: „Wir begrüßen diese Entwicklung hin zu einer autarken und nachhaltigen Energieversorgung in Hameln mit aller Deutlichkeit.“ Dass die jeweiligen Ortschaften finanziell an den neuen Anlagen beteiligt werden, bewerte die Mehrheitsgruppe als zu begrüßenden Nebeneffekt zugunsten der Bürger*innen. Von der sogenannten „Akzeptanzabgabe“ erhält die Stadt Hameln im Rahmen des dafür geschaffenen „Hamelner Wegs“ 50% zur Umsetzung von eigenen Projekten. Die anderen 50% fließen in die betroffenen Ortschaften.
Dreisvogt verweist auf den von den Stadtwerken angekündigten, günstigeren Windstromtarif und konstatiert: „Somit profitieren perspektivisch auch die einzelnen Einwohner*innen der betroffenen Ortschaften.“
Zusätzlich sei der Ausbau ein großer Gewinn für eine positive Umweltbilanz. „Und die brauchen wir“, bekräftigt Binder im Hinblick auf das Ziel der Stadt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Der Mehrheitsgruppe war es wichtig, in diesem Prozess die Interessen der Bürger*innen zu berücksichtigen, wie Wilfried Binder erklärt: „SPD und Grüne haben dafür Sorge getragen, dass die Bürger*innen so wenig wie möglich belastet und besondere Anreize geschaffen werden. So muss der Mindestabstand zur Wohnbebauung beispielsweise mindestens die dreifache Anlagenhöhe betragen – gesetzlich vorgeschrieben ist lediglich die zweifache Anlagenhöhe. Hier haben wir uns im Sinne der betroffenen Bürger*innen für einen deutlich größeren Abstand entschieden.“
Durch die zehn Windkraftanlagen trage Hameln seinen Teil zur Energiewende bei und stelle seine Energieversorgung zukunfts- und krisensicher sowie insgesamt kostengünstiger auf, sind sich die beiden Fraktionsvorsitzenden einig.