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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Holzminden (red). Gestern veröffentlichte Oliver Busche, Leiter des Polizeikommissariat Holzminden, die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2023 für den Landkreis Holzminden und erklärt: „Zwar ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit schwer verletzten oder getöteten Personen gesunken, wir müssen aber bei den Gesamtunfallzahlen auch bei uns im Landkreis einen leichten Anstieg feststellen. Wir werden daher auch weiterhin an der Präventionsarbeit festhalten und gemeinsam mit unseren Partnern zum Thema Verkehrssicherheit agieren, um nachhaltig Unfälle zu vermeiden und zukünftig insbesondere die schweren Unfallfolgen noch weiter zu senken. Zudem appelliere ich an jeden Einzelnen: Nehmen Sie Rücksicht, tragen Sie Verantwortung für ihr Handeln, seien Sie dabei Vorbild und achten Sie auf andere Personen im Straßenverkehr!“

Die Auswertung der Unfallzahlen aus dem Jahr 2023 zeigt, dass trotz eines leichten Anstiegs der registrierten Verkehrsunfälle von 3 % auf 1.661 (+49) im Verhältnis zum Vorjahr, das Niveau der Unfälle weiterhin unter dem der letzten 4 Jahre vor Corona (2016-2019) liegt. Darüber hinaus sank die Anzahl der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden (VUSP) von 51 auf 49 Unfälle. Bei diesen 49 VUSP wurden ebenso viele Personen (und somit 2 weniger als im Vorjahr) schwer verletzt. Traurigerweise verloren 3 Menschen im vergangenen Jahr in Verbindung mit einem Verkehrsunfall im Landkreis Holzminden ihr Leben (2022:6).

Auch 2023 standen die sogenannten „Risikogruppen“ im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit im Landkreis Holzminden.

Risikogruppe „Kinder“ (bis einschließlich 14 Jahre):

Glücklicherweise mussten wir im Jahr 2023 kein Kind als Opfer eines tödlichen Verkehrsunfalles beklagen und nur ein Kind (2022: 1) wurde schwer verletzt.

Risikogruppe „Junge Fahrer/-innen“ (18-24 Jahre):

280 (+-0) Verkehrsunfälle ereigneten sich unter Beteiligung der Risikogruppe "Junge Fahrer/-innen". Sechs Personen (+- 0) wurden dabei schwer verletzt. Die Hauptunfallursache bei der Risikogruppe der "Jungen Fahrer/-innen" war die nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit.

Auch in diesem Bereich leistet die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden intensive Präventionsarbeit für junge Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer. Zusammen mit einem Team bestehend aus Polizeibeamten, Kameraden der Feuerwehr und einem Notfallsanitäter sowie einem Notfallseelsorger und einem Unfallsachverständigen, werden dabei die Gründe und Ursachen für diese Verkehrsunfälle im Schulunterricht aufgezeigt. Auch Tipps zum Vermeiden dieser Unfallursachen werden gegeben.

Die jungen Menschen sollen für die Themen überhöhte Geschwindigkeit, Handynutzung während des Fahrens und der Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen, insbesondere mit Blick auf die Teillegalisierung von Cannabis, sensibilisiert werden. Die Geschwindigkeitskontrollen sowie die Überwachung der Fahrtauglichkeit (Alkohol, Drogen, Medikamente) werden im Jahr 2024 auch weiterhin im Rahmen des Landesschwerpunktes im polizeilichen Fokus stehen.

Risikogruppe „Senioren/-innen“ (65+):

Im Bereich der Risikogruppe der „Senioren/-innen“ ist bei den Schwerverletzten ein Anstieg zu verzeichnen. Ihre Anzahl erhöhte sich von 9 auf 13 im Jahr 2023. Das Niveau bei den Getöteten ist im Vergleich zum Vorjahr 2022 leicht zurückgegangen. Hier verlor eine Person dieser Altersgruppe ihr Leben (2022: 4). Dabei kommt diese Risikogruppe zusammen auf eine Beteiligung an insgesamt 330 Verkehrsunfällen (2022: 335).

„Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung steigt, und damit auch deren Mobilität. Das wird zur Folge haben, dass es in Zukunft auch mehr Seniorinnen und Senioren geben wird, die in Unfälle verwickelt sein werden. Schon jetzt ist an jedem fünften Unfall im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen ein Fahrer bzw. eine Fahrerin beteiligt, der oder die 65 Jahre oder älter war. Um dieser Entwicklung zu begegnen, unterstützen wir die Menschen dieser Altersgruppe mit verschiedenen Präventionsangeboten, etwa Programmen wie 'Fit im Auto' oder 'Fit mit dem Pedelec'. Ich appelliere, diese Angebote anzunehmen und selbst Verantwortung für eine sichere Verkehrsteilnahme zu übernehmen“, sagt Tanja Wulff-Bruhn, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen.

Diese Programme werden im Landkreis Holzminden zu einem großen Teil von dem Kontaktbeamten Jens-Peter Meffert in Kooperation mit den Verkehrswachten durchgeführt und von der Zielgruppe dankend angenommen.

Auch die „Rad-/Pedelec-Fahrenden“, als sog. schwache Verkehrsteilnehmende, stellen eine eigene Risikogruppe dar:

Risikogruppe „Rad-/Pedelec-Fahrende“:

Trotz vermehrter Verkehrssicherheitsarbeit ereigneten sich 2023 insgesamt 51 Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung, darunter 16 Pedelecs. Bei den 51 Unfällen verletzten sich zwei Fahrradfahrende (2022: 4) sowie drei Pedelec-Fahrende (2022: 2) schwer. Tragischerweise kam 2023 dabei ein Fahrradfahrer ums Leben. Von den insgesamt 5 schwerverletzten Fahrrad-/ Pedelecfahrenden gehörten zwei der Risikogruppe der „Senioren/-innen“an (2x Pedelec).

Risikogruppe E-Scooter:

Die Zahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle mit E-Scootern ist von 8 auf 4 zurück-gegangen. Glücklicherweise wurde dabei im Jahr 2023 keine Person schwerwiegend verletzt. E-Scooter werden aber noch viel zu oft zu zweit genutzt oder in Bereichen gefahren, die ausschließlich Fußgängern vorbehalten sind. Die Kontrolltätigkeit der Polizei wird hier weiter aufrechterhalten.

Motorradfahrende:

Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Motorrädern stieg leicht von 67 auf 70 an. Dabei wurde eine Person schwer verletzt (-1) und eine Person (-2) tödlich verletzt. Die Gesamtzahl der Motorradunfälle zeigt einen Anstieg von knapp 4,5 % gegenüber dem Vorjahr auf, liegt aber erfreulicherweise noch weit unter dem Höchststand aus dem Jahr 2018 (119 Unfälle).

Baumunfälle:

Baumunfälle sind Kollisionen von Fahrzeugen mit Bäumen am Fahrbahnrand. 2023 ereigneten sich 33 (+ 3) dieser Unfälle, bei denen sechs Personen (+-0) schwer verletzt wurden. Hierbei ereigneten sich 11 (+1) Unfälle außerhalb geschlossener Ortschaften und 22 (+2) Unfälle innerhalb einer geschlossenen Ortschaft. Von den insgesamt 3 Verkehrstoten im Jahr 2023 verstarb eine Person bei einem solchen Baumunfall außerhalb einer geschlossenen Ortschaft.

Fahruntüchtigkeit:

Insgesamt 147 Fahrzeugführenden wurden Blutproben entnommen, weil bei ihnen der Verdacht einer Beeinflussung durch Alkohol (55) oder Betäubungsmittel/Medikamente (92) bestand. Im Vorjahr waren es 66 Blutentnahmen aufgrund von Alkohol und 122 Blutentnahmen aufgrund von Betäubungsmitteln/Medikamenten. Die Anzahl der durch berauschende Mittel (Alkohol, Drogen, Medikamente) verursachten Verkehrsunfälle ging um 18% - von 50 auf 41 - zurück.

Fazit: Folglich ergeben sich aus der Verkehrsunfallstatistik des Polizeikommissariats Holzminden für das vergangene Jahr folgende Kernaussagen:

  • Leichter Anstieg der Gesamtunfallzahlen (von 1612 auf 1661 Verkehrsunfälle)
  • Weiterer Rückgang der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden (von 51 auf 49)
  • Verkehrsunfälle unter Beteiligung der Risikogruppe "Motorräder" steigt leicht an (von 67 auf 70; die Anzahl der Getöteten ging von 3 Personen auf 1 Person zurück).

„Einen wichtigen Bestandteil der Verkehrsunfallprävention stellt die Verkehrsüberwachung - das diesjährige Landesschwerpunktthema - dar. Verkehrskontrollen mit den Schwerpunkten Geschwindigkeit und Fahrtüchtigkeit werden daher in diesem Jahr nochmals intensiviert, um durch die gezielte Ahndung von Verkehrsverstößen die Verkehrsteil-nehmenden zu einem Umdenken zu bewegen und so Unfälle vorzubeugen“, sagt Präsidentin Tanja Wulff-Bruhn.

Dass im Jahr 2024 ein besonderes Augenmerk auf das Thema Fahrtüchtigkeit gelegt wird, verdeutlicht auch Innenministerin Daniela Behrens: „Finger weg vom Steuer und Lenker, wenn man betrunken oder berauscht ist bzw. unter dem Einfluss von Medikamenten steht! Man bringt sich selbst und andere in Lebensgefahr! Daran ändert auch die Liberalisierung beim Besitz von Cannabis nichts. Wer berauscht im Straßenverkehr ein Fahrzeug führt und dabei kontrolliert wird, muss sich dafür verantworten.“

Foto: Polizei Holzminden

 

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