Stadtoldendorf/Bevern/Golmbach/Hildesheim (red). Der Prozess wird an vier Terminen im Juni und einem im Juli am Landesgericht Hildesheim fortgesetzt. Dem 29 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, stark alkoholisiert und dadurch im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit am 22. November 2020 eine besonders schwere räuberische Erpressung zum Nachteil eines Bekannten begangen zu haben. 

Dieser Bekannte soll am Tag des Vorfalls absprachegemäß zur Wohnung des bereits erheblich alkoholisierten Angeklagten in Stadtoldendorf gekommen sein. Der Angeklagte soll seinem Besucher sodann ein Fleischmesser vor den Hals gehalten und ihn aufgefordert haben, ihm „Spice“ (synthetische Drogen) zu besorgen. Zudem soll der Angeklagten den Zeugen dabei mit dem Tod bedroht haben. 

Der eingeschüchterte Zeuge soll sodann mit dem Angeklagten zunächst zu einer Tankstelle in Stadtoldendorf gefahren sein, wo er Alkohol für diesen gekauft habe. Dabei soll der Angeklagte den Mann weiterhin mit dem Messer bedroht und nach Drogen verlangt haben. Anschließend sollen die beiden in die Wohnung des Zeugen nach Golmbach gefahren sein, wo der bewaffnete Angeklagte den Zeugen dazu veranlasst haben soll, diverse Elektronikgeräte, insbesondere Fernseher und Spielekonsole, aus seiner Wohnung in das Auto zu verladen, um sie in die Wohnung des Angeklagten zu bringen. Hierbei soll der Angeklagte immer wieder Stichbewegungen in Richtung des Körpers des Zeugen ausgeführt und erst kurz vor dem Körper gestoppt haben. 

Im Anschluss sollen die beiden Männer mit einem Zwischenstopp in Bevern und der Tankstelle in Stadtoldendorf zur Wohnung des Angeklagten gefahren sein, wo der Zeuge unter dem Eindruck der Drohungen die Elektronikgeräte angeschlossen haben soll. Bei einer weiteren Fahrt, während der der Angeklagte weiterhin die Beschaffung von Drogen eingefordert haben soll, soll die Situation schließlich im Rahmen einer Polizeikontrolle aufgelöst worden sein. 

Der Angeklagte wurde am 22. November 2020 festgenommen und befindet sich seither in Haft.