Eschershausen (sst). Nach diesen Worten, dem Motto seines Vaters, führt auch Holger Pramann seit Jahrzehnten sein Leben. Daher wurde ihm vergangenen Freitag gegen 16 Uhr in Eschershausen durch den Landrat Michael Schünemann das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ verliehen.

„Der deutsche Staat sieht es als seine Pflicht an, Menschen, die für das Gemeinwohl ohne Gegenleistungen erwartend handeln, würdevoll auszuzeichnen“, begann Landrat Michael Schünemann seine Rede. Denn Holger Pramanns ehrenamtliches Engagement sei schon immer facettenreich sowie äußerst wirksam gewesen und wird es auch immer sein.

Holger Pramanns Liste des Engagements sei so lang, dass die Frage aufkomme, ob er in den letzten Jahren überhaupt geschlafen habe, wirft der Landrat in den Raum. Zunächst zeichnet Holger Pramann ein äußert fleißiges politisches Engagement aus. Er war ehrenamtlich für die SPD im Rat der Stadt Eschershausen von 1991 bis 2006 tätig und dort sogar Vorsitzender des Finanzausschusses. Von 2001 bis 2008 war er sogar ehrenamtlicher Richter am Landesgericht Hildesheim.

Aber nicht nur politisch, sondern vor allem im Bereich des Sports ist Holger Pramann laut dem Landrat „ein Motor und Aushängeschild für die Region“. Denn der Engagierte ist seit 2015 Vorsitzender des Fachverbandes „Schießsport beim Kreissportbund Holzminden“ und Mitglied des „Gesamtvorstandes des Niedersächsischen Sportschützenverbandes e.V.“. Dass Holger Pramanns Herz für die Schützen schlägt, zeigt sein besonderer Einsatz in der Jugendarbeit sowie beim Wiederaufbau des Schützenhauses in Bodenwerder, das 2007 abbrannte. Im Schützenverein Bodenwerder durchlief er selbst zahlreiche Ämter wie der stellvertretende Kassierer, der Schriftführer, der stellvertretende Sportleiter sowie das Amt des Vorsitzenden. Zudem ist er der Präsident des Kreisschützenverbandes Holzminden

Im Folgenden steckte der Landrat das Bundesverdienstkreuz Holger Pramann an und überreichte ihm feierlich die Urkunde, nachdem bereits im Juli die „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ an Holger Pramann verliehen wurde. Damit ist Holger Pramann der Sechste der Stadt Eschershausen mit einem Bundesverdienstkreuz. Fast dreißig Jahre zuvor erhielt jene Auszeichnung sogar sein Vater, der ebenfalls ehrenamtlich sehr aktiv gewesen war. Holger Pramann erklärt sich seine Ehrenämter deshalb durch das Weitervererben des Engagements: „Ich hab es wohl in meinen Genen“.

Holger Pramann fasste sein gemeinnütziges Handeln wie folgt zusammen: Ein Leben für das Ehrenamt - nein. Ein Leben ohne das Ehrenamt - nein. Aber ein Leben mit dem Ehrenamt - ein unbedingtes ja.

Dabei sei er für viele Menschen ein Vorbild, niemals in einer auch scheinenden Auswegslosigkeit aufzugeben. Daher gratulierte insbesondere der Schützenverein Bodenwerder mit Martina Sudhof-Werner: „Du hast den Verein durch ein ganz finsteres Tal wieder ins Licht geführt“. Was er tut, das tut er mit Leib und Seele, deshalb schenkte der Schützenverein Bodenwerder ihm etwas zu Essen für das Leib, damit sich auch die Seele wohlfühle. Auch Christian Bremer vom Kreisschützenverband Holzminden beschrieb Holger Pramann als „einen Mann, zu dem man nur aufschauen kann und der das Bundesverdienstkreuz in Ehren tragen wird“. „Die Bürger der Stadt Eschershausen sind besonders stolz auf dich!“, teilte zudem der Eschershausener Bürgermeister Friedhelm Bandke mit.

Dass sein Handeln viele Menschen bewegt und glücklich macht, veranschaulichte auch die Besucherzahl in dem Stadtverwaltungsgebäude Eschershausen. Insbesondere freute sich Holger Pramann jedoch über die Anwesenheit seiner Familienmitglieder: seine Mutter, seine Frau, seine Tochter und sein Sohn sowie seine Enkelkinder. Dadurch wurde diese Veranstaltung zu etwas sehr Familiärem und Persönlichem. Ebendies wurde des Öfteren von den jeweiligen Redner betont, nämlich dass Holger Pramann ohne seine Familie in keinster Weise so viel erreicht hätte. Insbesondere durch die Unterstützung seiner Frau gelang ihm Großartiges, was er ohne Rückgrat vermutlich nicht geschafft hätte.

In diesem Sinne stoßen die Gäste gemeinsam auf Holger Pramann und sein außergewöhnliches Engagement an, das sich auch nicht nach dem Erhalt des Bundesverdienstkreuzes mindern wird. Denn Holger Pramann zitierte seinen Vater letztendlich selbst und übertrug dies genau auf sich: „Ich werde mich nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen!“

Fotos: sst