Holzminden (r). Bald ist es soweit: Die Young Americans sind in Holzminden zu Gast. In der Zeit vom 12. bis 14. November 2018 werden 38 Mitglieder der amerikanischen Musicaltruppe in das Schulzentrum Liebigstraße kommen und für die rund 460 Schülerinnen und Schüler an drei Tagen Workshops zu Gesang, Tanz und Bühnenperformance anbieten. Am kommenden Mittwochabend, dem 14.11.2018  werden die Schüler der Oberschule und der Anne-Frank-Schule dann um 19.30 Uhr zusammen mit den Profis eine einstudierte komplette Bühnenshow präsentieren. Bei freiem Eintritt und freier Platzwahl freuen sich alle Beteiligten auf ein möglichst großes Publikum.

Die ursprünglich schon 1962 gegründeten Young Americans touren seit 18 Jahren sehr erfolgreich durch die ganze Welt, um Schülern künstlerische Impulse zu geben und Vertrauen in die eigenen kreativen Kräfte zu entwickeln. Ziel der pädagogischen Initiative der Gruppe ist es auch,  Teamfähigkeit, interdisziplinäres Denken, Selbstvertrauen und Selbstwertschätzung zu schulen und den Gedanken interkultureller Begegnung zu fördern. Und nicht zuletzt können die teilnehmenden Jugendlichen dabei auch den alltäglichen Umgang mit der Fremdsprache Englisch spielerisch lernen.

Die Idee, die Young Americans nach Holzminden einzuladen kam von der Schulleitung und dem Schulträger während der Neuerrichtung der Oberschule Holzminden gleichermaßen. „Das war für alle Beteiligten ein herausfordernder Prozess“, erklärt Boris Schreiber, zuständiger Bereichsleiter für Schulangelegenheiten beim Landkreis, dazu. Denn neben dem sehr formalen Akt der schulbehördlichen Genehmigung für die neue Schule seien auch Schülerinnen und Schüler der ehemaligen Johannes-Falk Schule und der Dr.-Jasper-Realschule voll in die Zusammenführung mit eingebunden gewesen. Und bedingt durch die Vorbereitungen zum Schulringtausch sei auch die Anne-Frank Schule noch einmal näher gerückt, indem sie mit unter das Dach der neuen Oberschule gezogen ist. „Beide Schulen teilen ihr Schulleben im Moment ganz unmittelbar miteinander“, sagt Schreiber, „insofern war es uns auch wichtig, mithilfe einer großen, bunten und farbenprächtigen Veranstaltung das Gemeinschaftsgefühl noch einmal zu stärken.“

Europaweit sind die Young Americans ein Unikat. Es gibt kein vergleichbares Projekt, das in ähnlicher Weise im Schulbereich arbeitet. In der Regel werden alle Schülerinnen und Schüler einer Schule in die Workshops mit eingebunden. Daher zählt die Arbeit mit mehreren hundert Kindern und Jugendlichen zu ihrem täglichen Geschäft. Dass sich das positiv auf das Schulleben auswirken kann, hat sich bereits an vielen anderen Schulen gezeigt. Als herausragendes Beispiel ist die Fusion der als Problemschule in die Schlagzeilen geratene Rütli-Hauptschule mit der Heinrich-Heine-Realschule in Berlin-Neukölln bekannt geworden. Die daraus hervorgegangene neue Schule gilt heute als ein Modellfall für gelungene soziale Integration in Berlin.

Und auch in Holzminden wirft dieser Positiveffekt schon im Vorfeld seine Schatten voraus: Für die Proben und die Abschlussshow hat die Stadt für alle drei Tage die Sporthalle zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus werden sowohl die Lehrerkollegien als auch die Eltern der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Gäste aus aller Welt während ihres Aufenthaltes bei sich aufnehmen und versorgen.

Foto: Young Americans