Kreis Holzminden (r). Als erste Landärztin im Braunschweiger Land hatte Paula Tobias 1918 in Delligsen eine Beratungsstelle für Mütter eingerichtet und in Bevern fortgeführt, bis sie 1935 mit ihrer Familie aus dem nationalsozialistischen Deutschland emigrieren musste. In einem Vortrag der Kreisvolkshochschule Holzminden in Delligsen am Donnerstag, dem 15. Februar 2018 ab 19.00 Uhr zeichnet Dr. Klaus A.E. Weber den Lebensweg der jüdischen Ärztin nach.

Sie übernahm während des 1. Weltkriegs die medizinische Versorgung der Region Kreiensen, führte zudem ein Lazarett und bildete Pflegerinnen aus. Die von ihr in Delligsen eingeführte Mütterberatung unterstützte die Frauen bei der Säuglingspflege und trug so zur Verringerung der damals noch hohen Säuglingssterblichkeitsrate bei. Der Vortrag, zeigt zudem auf, welche sozial- und medizingeschichtliche Bedeutung dem Beratungsangebot von Dr. Paula Tobias zukam. Der Vortrag, der in Kooperation mit frauenORTE Niedersachsen – Standort Paula Tobias in Bevern und Delligsen (www.frauenorte-niedersachsen.de) angeboten wird, findet in der Gemeindebücherei in Delligsen, Schulstraße 14 statt. Die Eintrittskarten für den Vortrag sind am Veranstaltungstag an der Abendkasse in der Gemeindebücherei erhältlich.

Mit dem Vortrag eröffnet die KVHS Holzminden die Veranstaltungsreihe „Geheime und vergessene Orte des Weserberglands“, die gemeinsam mit der Volkshochschule Höxter-Marienmünster durchgeführt wird. Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen die beiden Volkshochschulen am lokalen Beispiel Einblicke in historische und politische Zusammenhänge vermitteln. Im Mittelpunkt der Vorträge, Exkursionen, Begehungen und Gespräche stehen Menschen, Orte oder Ereignisse, die in den Geschichtsbüchern eher selten auftauchen. Die Spurensuche führt im Laufe des Jahres 2018 in verschiedenste Kommunen der Region.

Foto: Schloss Bevern